QUALITÄTS­MANAGE­MENT GLOSSAR

QUALITÄTS­MANAGEMENT PRINZIPIEN

Qualitätsmanagement-Fachbegriffe mit F

 

Fachexperte

Siehe Sachkundiger.

 

Fähigkeit

Leistungsvermögen eines Objekts, um ein anforderungsgerechtes Ergebnis zu realisieren. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Faktengestützte Entscheidungsfindung

Diese Art der Entscheidungsfindung zählt zu den Grundsätzen des Qualitätsmanagements. Mehr dazu erfahren Sie bei den Qualitätsmanagement Prinzipien.

 

Faktorielle Versuche

Siehe auch DoE.
Bei einer statistischen Versuchsplanung (DoE Design of Experiments) wird festgelegt, ob ein vollfaktorieller oder teilfaktorieller Versuchsplan aufgestellt und durchgeführt wird.
Vollfaktoriell – alle definierten Einstellungen der Faktoren werden tatsächlich durchgeführt.
Teilfaktoriell – nur bestimmte Einstellungen der Faktoren werden tatsächlich durchgeführt.
Der Vorteil einer teilfaktoriellen Vorgehensweise liegt in der kostengünstigeren Durchführung der Versuche, da nicht alle Versuchskombinationen durchgeführt werden müssen.

 

Fault Tree Analysis

Siehe Fehlerbaumanalyse.

 

FBA

Siehe Fehlerbaumanalyse.

 

FDA

U.S. Food and Drug Administration, Maryland USA. www.fda.gov

 

Fehler

Eine Anforderung wird nicht erfüllt. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse

Methode zur Risikoanalyse: Potenzielle Fehlerursachen, mögliche Fehlerarten und erwartete Fehlerfolgen eines Systems und dessen Elemente werden analysiert. Im nächsten Schritt wird eine Risikobeurteilung durchgeführt und es werden Maßnahmen zu priorisierten Risiken definiert. Nach Abarbeitung der in der Erstbewertung festgelegten Maßnahmen erfolgt eine zweite Risikobewertung, um festzustellen, ob die Maßnahmen zielführend sind. Mithilfe der Risiko-Prioritäts-Zahl werden die Risiken berechnet und bewertet. Diese Methode wurde Mitte der 60er-Jahre von der NASA entwickelt. Folgende Arten einer FMEA werden unterschieden:
System-FMEA: Diese Methode konzentriert sich auf die funktionale Betrachtung eines Produkts aus Anwendersicht.
Konstruktions-FMEA: Diese Methode stellt ein Verfahren zur Konstruktionsüberprüfung dar. Das Ziel ist, Fehler, die bei der Entwicklung eines Produkts entstehen, bereits in der Entwicklungsphase zu entdecken und zu beseitigen.
Prozess-FMEA: Diese Methode wird eingesetzt, um die einzelnen Schritte des Produktionsprozesses zu überprüfen. Ziele der Betrachtung können sowohl technische als auch ablauforganisatorische Prozesse sein.

 

Fehlerbaumanalyse

Die Fehlerbaumanalyse ist ein Verfahren, das die Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten zulässt. Es kommt insbesondere bei sicherheitskritischen oder hoch verfügbaren Systemen zum Einsatz. Der Fehlerbaum wird mittels einer im Vorfeld durchzuführenden Systemanalyse aufgestellt. Dabei werden auch Fehlerkombinationen betrachtet. Dieses Verfahren erfordert genaue Kenntnisse der Systemanalyse und Wahrscheinlichkeitsrechnung.

 

Fehlergewichtung

Einteilung der möglichen Fehler einer Einheit in Fehlergewichtsklassen. Diese Einteilung (Klassifizierung) findet statt, nachdem die Fehler nach ihrem Gewicht (Bedeutung des Fehlers für die Organisation) bewertet wurden.

 

Fehlergrenze

Abweichungsgrenzbeträge für Messabweichungen des Messgeräts. (In Anlehnung an DIN 1319-1)

 

Fehlerklassifizierung

Einstufung potenzieller Fehler einer Einheit in Fehlerklassen. Die Bewertung richtet sich nach den Fehlerfolgen. International werden Fehler nach drei Fehlerklassen unterteilt: Kritische Fehler – Hauptfehler – Nebenfehler. (In Anlehnung an DGQ-Band 11+04:2012)

 

Fehlerkosten

Durch Fehler verursachte Kosten. Fehlerkosten lassen sich – je nachdem an welchem Ort sie festgestellt wurden – in zwei Gruppen unterteilen: interne Fehlerkosten und externe Fehlerkosten. Eine Organisation sollte festlegen, was sie unter internen und externen Fehlerkosten versteht. Als Beispiele für Fehlerkosten nennt die DIN 55350-11: Kosten für die Beseitigung oder Milderung eines Fehlers, für Nacharbeit, Reparatur, Verschrottung, Entsorgung, Behandlung von Ausschuss, außerplanmäßige Sortierprüfung, Wiederholungsprüfung, Ausfallzeit, Gewährleistung und Produkthaftung. (In Anlehnung an DIN 55350-11)

 

Fehlerkriterium

Merkmal, anhand dessen man feststellen kann, ob ein Fehler vorliegt. (DGQ-Band 11-04:2012)

 

Fehlersammelliste

Die Fehlersammelliste (Strichliste) ist ein Qualitätswerkzeug (Q 7), um Daten (Fehler) rationell zu erfassen und diese nach Art und Anzahl übersichtlich darzustellen. Dabei werden die Daten einer Fehlerkategorie zugeordnet und in einer Tabelle quantitativ erfasst.

 

Fehlerverhütungskosten

Kosten, die durch die Analyse und Beseitigung von Fehlerursachen entstehen. Die Kosten für Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen zählen ebenfalls zu den Fehlerverhütungskosten. (In Anlehnung an DIN 55350-11).

 

Fehlervermeidung

Entwicklung von Produkten und Produktionsprozessen, um fehlerfreie Produkte herzustellen. (In Anlehnung an IATF 16949:2016)

 

Feigenbaum

Der Amerikaner Armand V. Feigenbaum (1922-2014) gilt als Vordenker und bedeutende Persönlichkeit der Qualitätswissenschaft. Seine Tätigkeitsschwerpunkte waren „Total Quality Control“ und „Simultaneous Engineering“.

 

Fertigungsgenauigkeit

Qualitative Bezeichnung für das Ausmaß der Annäherung von Ergebnissen der Fertigung an den Sollwert des betrachteten Qualitätsmerkmals gemäß der betreffenden Einzelforderung im Rahmen der Qualitätsforderung an das gefertigte Produkt.
(DGQ-Band 11-04:2012)

 

Fertigungslos

Los, das aus einer fortlaufenden Fertigung stammt.
(DGQ-Band 11-04:2012)

 

Fertigungsunsicherheit

Schätzbetrag/Schätzfunktion für die Abweichungen der Istwerte des betrachteten quantitativen Merkmals von einem Bezugswert zur Kennzeichnung des Wertebereichs, innerhalb dessen in einer betrachteten Fertigungseinrichtung bei einem ordnungsgemäß beschriebenen Betriebszustand ein Produkt gefertigt werden kann.
(DGQ-Band 11-04:2012)

 

Feststellung

Bewertung einer Auditfeststellung.
Beispiel: Ein gefordertes Verfahren einer Normanforderung ist zum Teil nicht erfüllt bzw. ein gefordertes Verfahren im Unternehmen ist installiert, aber noch nicht voll umgesetzt. Einzelforderungen der Unterpunkte sind überwiegend nicht erfüllt. Dies beinhaltet sowohl die fehlende Planung als auch die fehlende wirksame Umsetzung. Eine Feststellung macht in jedem Fall eine Korrekturmaßnahme erforderlich, ein Zertifikat kann aber erteilt oder aufrechterhalten werden.

 

FIEV

Fédération des Industries des Equipements pour Véhicules. Verband der französischen Automobilzulieferindustrie. www.fiev.fr

 

FIFO

FIFO steht für „first-in – first-out“ und bezeichnet ein Lagerbestandssystem, um die Lagerumschlagzeiten sowie den Lagerumschlag zu optimieren. Waren, die zuerst eingelagert wurden, werden auch zuerst wieder ausgelagert.

 

First Pass Rate

Siehe Throughput Yield.

 

First-Party Audit

Siehe Erstparteien-Audits.

 

Fischgrät-Diagramm

Siehe Ishikawa-Diagramm.

 

Fishbone-Diagram

Siehe Ishikawa-Diagramm.

 

Fitness for use

Siehe Gebrauchstauglichkeit.
Juran definiert Qualität als „fitness for use“ in den Augen des Kunden, da die Beurteilung von Qualität sich aus den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden ableitet (kundenorientierter Qualitätsbegriff).

 

Fixe Kosten

Bezeichnung der (Gesamt-)Kosten, die sich mit dem Beschäftigungsgrad nicht ändern. Sie werden auch zeitabhängige Kosten genannt.

 

Flow-Chart

Siehe Flussdiagramm.

 

Flussdiagramm

Darstellung aller Prozesse in einem Unternehmen. Es veranschaulicht die wichtigsten Elemente eines Prozesses: Aufgaben, Arbeitsschritte, Aktivitäten, Materialbewegungen, Entscheidungen. Visualisierung der Abläufe bei Herstellung oder Verkauf eines Produkts, der Materialflüsse oder Informationsflüsse.

 

FMEA

Failure Mode and Effects Analysis. Siehe Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse.

 

FMECA

Failure Mode, Effect and Criticality Analysis. Die FMEA wurde 1949 vom US-amerikanischen Militär als FMECA entwickelt. Sie diente zur systematischen Entwicklung von Zuverlässigkeit unter Betrachtung von System- und Ausrüstungsfehlern.

 

Fortlaufende Verbesserung

Wiederkehrende Tätigkeit, um Leistung zu steigern. Es ist ein fortlaufender Prozess, Ziele festzulegen und Verbesserungschancen zu finden. Die Nutzung von Auditfeststellungen, Auditschlussfolgerungen, Datenauswertungen, Management-Bewertungen oder anderen Maßnahmen führen normalerweise zu Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

FQS

Forschungsgemeinschaft für Qualität e.V., Frankfurt. www.fqs.de

 

Freigabe

Genehmigung für die nächste Stufe eines Prozesses oder für den nächsten Prozess. In Verbindung mit Software und Dokumenten wird im Englischen oft die Benennung „release“ (Freigabe) auf eine Version der Software oder des Dokuments selbst bezogen. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

FTA

Fault Tree Analysis. Siehe Fehlerbaumanalyse.

 

Führung

Führung zählt zu den Grundsätzen des Qualitätsmanagements (siehe Grundsätze des Qualitätsmanagements). Mehr dazu erfahren Sie bei den Qualitätsmanagement Prinzipien.

 

Führungsprozess

Siehe Managementprozess.

 

Funktionsbereich Metrologie

Funktionsbereich, der für die Festlegung und Verwirklichung des Messmanagementsystems organisatorisch und technisch verantwortlich ist. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

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