QUALITÄTS­MANAGE­MENT GLOSSAR

QUALITÄTS­MANAGEMENT PRINZIPIEN

Qualitätsmanagement-Fachbegriffe mit K

 

K 7

Siehe Kreativitätstechniken.

 

Kaizen

Streben nach ständiger Verbesserung. Dieser Begriff ist japanischen Ursprungs und bedeutet die Veränderung zum Besseren hin. Kaizen ist eine Denkweise bzw. Geisteshaltung, die sowohl den Weg als auch das Ziel der kontinuierlichen, stetig fortschreitenden Verbesserung beschreibt.

 

Kalibrierintervall

Zeitlicher Abstand zwischen zwei Kalibrierungen.

 

Kalibrierung

Vergleich des Mess- oder Erwartungswertes einer Ausgangsgröße mit dem wahren oder richtigen Wert einer Eingangsgröße. Der Vergleich findet immer für eine bestimmte Messeinrichtung und unter vorgegebenen Bedingungen statt. Das Messgerät wird dabei nicht verändert. (In Anlehnung an DIN 1319-1)

 

Kanban

Materialfluss-Steuerungssystem auf der Basis von Karten als Informationsträger. Der Begriff Kanban ist japanischen Ursprungs und steht für Karte oder Schild. Es ist ein Instrument, das mithilfe von Karten den Material- und Informationsfluss im Produktionsbereich steuert. Dieses Steuerungsinstrument dient dazu, eine mindestbestandorientierte Fertigungsdisposition auf allen Fertigungsstufen zu realisieren. Kanban wird dann angewendet, wenn ein Produktionssystem nach dem Just-in-Time-Prinzip erreicht werden soll.

 

Kano-Modell

Modell der Kundenzufriedenheit. Es beschreibt den Einfluss der Kundenanforderungen auf die Kundenzufriedenheit. Das Modell wurde nach dem Japaner Noriaki Kano benannt.

 

Kaskadenprozess

Herunterbrechen von Zielen in einer Organisationseinheit. Es werden Leistungsindikatoren und Kennzahlen definiert, die für die jeweilige Einheit messbar und beeinflussbar sind und die letztendlich verknüpft sind mit den Gesamtunternehmenszielen.

 

KBA

Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg. www.kba.de

 

Kennzahl

Merkmalswert, der zur Überwachung und Bewertung der Leistung eines Prozesses sowie zu seiner Steuerung herangezogen werden kann.
Anmerkung 1: Die Kennzahl wird oft auch Leistungsindikator oder Erfolgsfaktor genannt.
Anmerkung 2: Die Kennzahl ist eine Verhältniszahl und stellt immer einen Bezug zu einer Einheit her. (DGQ-Band 11-04:2012)

 

Kennzahlensystem

Kennzahlen sind Werte zur Messung von Leistungen, der Effizienz von Prozessen oder zur Bestimmung eines erreichten Erfolges. Sie dienen der Leitung und Steuerung auf allen Ebenen. Das gesamte Kennzahlensystem des Unternehmens gibt nicht nur Auskunft über Produktion und Finanzen, es umfasst vielmehr alle Handlungsbereiche (z.B. Führung, Kunden, Mitarbeiter, Zielemanagement, Sachverhalte aus der Umwelt oder relevante Veränderungen). Eine systematische Analyse der Kennzahlen und ihres Zusammenhangs lässt erkennen, ob, wo und wann ein Unternehmen seine Prioritäten neu zu setzen hat oder wo etwa Ungleichgewichte zwischen Handlungsfeldern bestehen.

 

Kernprozess

Prozess, der unter Berücksichtigung der Unternehmensausrichtung strategisch wichtig ist und wesentlich zum Geschäftserfolg beiträgt. Kernprozesse zeichnen sich durch folgende Aspekte aus: Wertschöpfung, der (externe) Kunde steht am Anfang und am Ende des Prozesses, sie tragen wesentlich zum Unternehmenserfolg und zur Kundenzufriedenheit bei, sie haben direkten Kundenbezug und direkte Kundenauswirkung, der Kunde ist bereit, für den Output des Prozesses zu bezahlen.

 

Key Account

Schlüsselkunde.

 

Key Account Management

Entstand als Teilbereich des Kundenmarketing in den 60er-Jahren und bezeichnet die systematische Pflege der Beziehungen zu wichtigen Kunden (Schlüsselkunden). Da oft wenige Kunden den größeren Teil des Umsatzes ausmachen, lohnt es sich für Unternehmen, ihre Key Accounts besonders zu betreuen. Meist wird ein fester Ansprechpartner etabliert (Key Account Manager), der vor allem dafür Sorge tragen soll, dass der wichtige Kunde selbst in seinem Markt Erfolg hat. Key Account Management meint nicht den Verkauf von Produkten an Großkunden. Vielmehr ist gefordert: Lösungen liefern, bei Prozessoptimierungen helfen, mitzuwirken bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, bei der gemeinsamen Erschließung neuer Geschäftsfelder oder bei Strategie- und Zukunftsplanungen. Denn die Bedeutung eines Kunden liegt nicht notwendigerweise im Umsatz, sie kann ebenso in einem durch diesen vermittelten Zugang zu neuen Märkten (Regionen, Kundengruppen) oder in einer durch diesen ermöglichten oder erleichterten Entwicklung neuer Technologien und Produkte liegen. Key Account Management findet man besonders in der Konsum- und Investitionsgüterindustrie.

 

Klarzeit

Betriebsfähiger Zustand einer Einheit in einem Zeitintervall.

 

Klasse

Teilbereich von Merkmalswerten, der bei einer Klassenbildung entsteht.

 

Klassenbildung

Klassifizierung: Der Wertebereich eines Merkmals wird in Teilbereiche (Klassen) aufgeteilt. Diese schließen einander aus und füllen den Wertebereich vollständig aus. (In Anlehnung an DIN 55350-23)

 

KMU

Kleine und mittlere Unternehmen.

 

Knowledge Management

Siehe Wissensmanagement.

 

Kombiniertes Audit

Gemeinsame Auditierung von zwei oder mehreren Managementsystemen unterschiedlicher Disziplinen (z.B. Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme) in einer einzelnen auditierten Organisation. (In Anlehnung an DIN EN ISO 19011:2018)

 

Kompatibilität

Eignung von verschiedenen Einheiten, unter spezifischen Bedingungen für einen festgelegten Zweck zusammen benutzt zu werden, um für sie geltende Forderungen zu erfüllen.
(DGQ-Band 11-04:2012)

 

Kompetenz

Befähigung, um Wissen und Fertigkeiten ergebnisorientiert anzuwenden. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015 und DIN EN ISO 19011:2018)

 

Konfiguration

Physische und funktionelle Merkmale eines Produkts/einer Dienstleistung, die miteinander verbunden sind. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Konfigurationsmanagement

Koordinierte Tätigkeiten, um die Konfiguration zu leiten und zu lenken. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Konformität

Eine Anforderung wird erfüllt. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Konformitätserklärung

Siehe Anbietererklärung.

 

Konstruktions-FMEA

Siehe Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse.

 

Kontext der Organisation

Umfeld der Organisation oder Rahmenbedingungen. Die können interne und externe Themen sein. Das Unternehmen sollte sich seines Umfelds bewusst sein und dieses beobachten. Veränderungen im Umfeld können Auswirkungen auf das Unternehmen und somit auf die Fähigkeit haben, konforme Produkte (bzw. Dienstleistungen) zu erbringen und Ziele zu erreichen. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015).

 

Kontinuierliche Daten

Siehe quantitative Daten.

 

Kontinuierliches Merkmal

Quantitatives Merkmal. Ein kontinuierliches oder auch stetiges Merkmal kann innerhalb seines Wertebereichs unendliche viele verschiedene Werte annehmen. (In Anlehnung an DIN 55350-12)

 

KonTraG

Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich. Das KonTraG trat am 01.05.1998 in Kraft und hat zum Ziel, die Corporate Governance (Methoden und Instrumente zur Leitung und Überwachung von Organisationen) in deutschen Unternehmen zu verbessern.

 

Korrektur

Maßnahme, um eine erkannte Nichtkonformität zu bereinigen. Auch Nacharbeit oder Neueinstufung zählen zur Korrektur. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015))

 

Korrekturmaßnahme

Maßnahme, um die Ursache einer erkannten Nichtkonformität dauerhaft abzustellen und dafür zu sorgen, dass diese Nichtkonformität nochmals auftritt. Häufig gibt es mehrere Ursachen für eine aufgetretene Nichtkonformität. Eine Korrekturmaßnahme dient dazu, das erneute Auftreten eine Nichtkonformität zu verhindern während eine Vorbeugungsmaßnahme das Auftreten abwenden soll. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Korrelation

Aussagen über den linearen Zusammenhang zweiter Variablen.
Siehe hierzu: Korrelationsdiagramme.

 

Korrelationsdiagramm

Korrelationen sind mit statistischen Verfahren ermittelte Beziehungen zwischen Faktoren bzw. Variablen. Der einfachste Zusammenhang ist die positive Linearität (wenn X um 1 wächst, wächst auch Y um 1). Die grafische Darstellung einer Korrelation geschieht durch ein Korrelationsdiagramm (Q 7). Dabei werden die Variablen bzw. Faktorenwerte auf einer X- und einer Y-Achse durch Punkte im Diagramm dargestellt und zu einer Linie verbunden. Der Verlauf der Linie gibt Aufschluss über die Art des Zusammenhangs (positiv, negativ, linear, exponentiell usw.). Korrelationen dürfen nicht als kausale Zusammenhänge missverstanden werden.

 

Korrelationskoeffizient (r)

Maß für die Stärke des linearen Zusammenhangs zwischen einem Einflussfaktor (x) und der Ausgangsgröße (Y). Diese Methode wird zur Identifizierung von signifikanten Einflussfaktoren herangezogen. Der Korrelationskoeffizient (r) kann einen Wert von -1 bis +1 annehmen.

 

KPI

Key Performance Index oder auch Key Performance Indicator. Kennzahl zur Ermittlung und Messung des Erfüllungsgrades wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren.

 

KPQM

Knowledge Process Quality Model: Modell zur Reifegradbewertung von Wissensprozessen. Es beschreibt die Entwicklung der Prozessreife auf sechs Stufen (Stufe 0 – 5 von Initial bis Kontinuierliche Verbesserung). Diese werden jeweils anhand von vier Entwicklungspfaden (Ablauforganisation, Mitarbeitereinsatz und Wissensnetzwerke, Akzeptanz und Motivation, rechnerbasierte Unterstützung) untersucht. Aus den Bewertungsergebnissen können priorisierte Maßnahmen für das Wissensmanagement abgeleitet werden.

 

Kreativitätstechniken

Die (sieben) Kreativitätstechniken eignen sich für alle Situationen im Unternehmen, in denen neue Ideen gesucht werden. Es sind dies im Einzelnen: Mind-Mapping, Progressive Abstraktion, Morphologischer Kasten, Methode 635, Synektik-Sitzung, visuelle Synektik, Reizwort-Analyse. Siehe dort.

 

Kreativitätstechniken

Die (sieben) Kreativitätstechniken eignen sich für alle Situationen im Unternehmen, in denen neue Ideen gesucht werden. Es sind dies im Einzelnen: Mind-Mapping, Progressive Abstraktion, Morphologischer Kasten, Methode 635, Synektik-Sitzung, visuelle Synektik, Reizwort-Analyse. Siehe dort.

 

Kritische Abweichung

Bewertung einer Auditfeststellung. Eine (kritische) Abweichung (Nichtkonformität) ist dann gegeben, wenn ein komplettes, gefordertes Verfahren einer Normanforderung nicht erfüllt bzw. im Unternehmen nicht installiert ist. Die Nichterfüllung bezieht sich auf den ganzen Unterpunkt eines Kapitels. Dies beinhaltet sowohl die fehlende Planung als auch die fehlende wirksame Umsetzung. Eine (kritische) Abweichung (Nichtkonformität) macht in jedem Fall eine Korrekturmaßnahme erforderlich. Erst nach der wirksamen Realisierung und Beseitigung der Abweichung (Nichtkonformität) kann ein Zertifikat erteilt werden.

 

Kritische Einheiten

Einheiten, die sich signifikant auf das Bereitstellen und die Verwendung des Produkts oder der Dienstleistung auswirken. Dies können sicherheitsrelevante, bruchkritische, aufgabenkritische Einheiten oder Schlüsselmerkmale sein. (In Anlehnung an DIN EN 9100:2018)

 

Kritischer Fehler

Fehler, bei dessen Entstehen für die betreffende Umgebung kritische Folgen wirksam werden können.
(DGQ-Band 11-04:2012)

 

KTA

Kerntechnische Anlagen.

 

KTQ

Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (Qualitätsstandard als Branchenlösung für Krankenhäuser, Rehabilitation, Pflegeeinrichtungen, alternative Wohnformen und Arztpraxen). Mitte der 90er-Jahre wurde die Gruppe KTQ als Zusammenschluss von Verbänden auf Bundesebene gegründet mit dem Ziel der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung im Krankenhaus. Das KTQ-Modell ist ein praxisbezogenes Verfahren zur Beurteilung der Qualität und der Sicherheit. Weiterhin ist es Ziel, die Transparenz der Leistungsqualität und die medizinische Leistung zu erhöhen sowie neue Qualitätselemente zu implementieren. Die KTQ GmbH ist heute ein wichtiger Anbieter von Qualitätsmanagement-Darlegungssystemen für Einrichtungen des Gesundheitswesens in Deutschland. Weiterhin ist KTQ ein eingetragenes Warenzeichen. Außerdem ist eine Zertifizierung nach dem KTQ Verfahren möglich. www.ktq.de

 

Kuchendiagramm

Auch Tortendiagramm oder Kreisdiagramm. Daten werden grafisch als Kuchen(stücke), Torten(stücke) dargestellt.

 

Kunde

Potenzieller Empfänger (Organisation oder Person) eines Produkts oder einer Dienstleistung. Es kann sich dabei um einen Außenstehenden handeln (externer Kunde) oder der Kunde kann der Organisation angehören (interner Kunde). Als Beispiele nennt die Norm: Klient, Endanwender, Einzelhändler, Nutznießer, Käufer oder Verbraucher. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Kunden-Rückinformation

Aussage des Kunden, wie er die Qualität des gelieferten Produkts wahrnimmt.
Anmerkung 1: Kundenrückinformation kann z. B. die Weitergabe von Ergebnissen aus Produktverhaltensprüfungen durch den Kunden bzw. den Auftraggeber an den Lieferanten des Angebotsprodukts sein. (DGQ-Band 11-04:2012)

 

Kundenanforderung

Siehe Anforderung.

 

Kundendienst

Wechselseitige Beziehung einer Organisation und Kunden während des Produktlebenszyklus. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

Kundenorientierung

Ausrichtung sämtlicher Tätigkeiten und Abläufe eines Unternehmens auf die Wünsche und Erwartungen seiner Kunden. Kundenorientierung zählt zu den Grundsätzen des Qualitätsmanagements (siehe Grundsätze des Qualitätsmanagements). Mehr dazu erfahren Sie bei den Qualitätsmanagement Prinizpien.

 

Kundenspezifische Anforderungen

Individuelle QM-Systemanforderungen eines Kunden, die über die IATF 1649 hinausgehen. (In Anlehnung an IATF 16949:2016)

 

Kundenzufriedenheit

Wahrnehmung des Kunden inwieweit seine Erwartungen erfüllt worden sind. Kundenbeschwerden können ein Indikator für Kundenunzufriedenheit sein. Fehlende Kundenreklamationen sind aber nicht zwingend ein Zeichen für hohe Kundenzufriedenheit. Auch bedeutet eine Erfüllung der vereinbarten Kundenanforderungen nicht notwendigerweise, dass Kundenzufriedenheit gewährleistet ist. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)

 

KVP

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Siehe Fortlaufende Verbesserung.

 

KVP-Workshop

Kaizen-Tool, das für komplexe, aufwändige Verbesserungsthemen mit höherer zeitlicher Priorität eingesetzt wird. Durch eine vorhandene Problemstellung wird der KVP-Workshop initiiert, während in Qualitätszirkeln in einem konstanten zeitlichen Rhythmus Verbesserungsprozesse realisiert werden.

Blättern Sie vor oder zurück: