Qualitätsmanagement-Fachbegriffe mit R
RADAR
Bewertungmethode für den Reifegrad einer Organisation. RADAR steht für Results, Approach, Deployment, Assessment und Review. Sie gehört zum von der EFQM aufgestellten Modell, mit dem der Fortschritt einer Organisation in Richtung auf die Erzielung exzellenter Ergebnisse bewertet wird. Die Bewertungsmethode orientiert sich an der Relevanz und Nutzbarkeit, der Leistung (Results), den dazu führenden Vorgehensweisen (Approach), am Grad der Umsetzung (Deployment) und an der Bewertung und Verbesserung (Assess & Refine) – (EFQM Excellence Model 2010). Die Einzelbewertungen der 32 Teilkriterien können zu einer Gesamtbewertung zwischen 0 und 1000 Punkten zusammengefasst werden.
RAL
Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V., Sankt Augustin. Gemeinnützige Institution, 1925 als Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen (RAL) gegründet. Wesentliche Aufgaben sind heute: Schaffung von Gütezeichen, Lieferung von weltweit verbindlichen Farbvorlagen, Verleihung des Umweltzeichens Blauer Engel und des europäischen Umweltzeichens, Registrierungen, Vereinbarungen sowie RAL-Testate. www.ral.de
Range
Re-Zertifizierung
Erneute Zertifizierung. Vor Ablauf der Gültigkeit eines Zertifikates kann eine erneute Zertifizierung durchgeführt werden. Zertifikate für Managementsysteme sind meist drei Jahre gültig. Siehe auch Wiederholungsaudit.
Red X
Begrifflichkeit aus der Six Sigma-Methodik. Beschreibt die Kerneinflussgrößen eines Prozesses. In den Phasen des Six Sigma DMAICProjektmanagement werden diese identifiziert und optimal eingestellt. Ziel ist es, die Prozessfähigkeit zu erhöhen.
Reengineering
Siehe Business Process Reegineering.
Referenzbedingungen
Festgelegte Bereiche für zugelassene Werte von Einflussgrößen. Die Bereiche werden durch Sollwerte mit Grenzwerten oder Toleranzbereiche definiert. (In Anlehnung an DIN 1319-1)
Referenzmaterial
Material oder Substanz mit Merkmalen, dessen Werte mit ausreichender Genauigkeit und Zeitabhängigkeit festliegen. Diese beziehen sich auf die Kalibrierung, die Beurteilung eines Messverfahrens oder die quantitative Ermittlung von Merkmalswerten eines Materials. (In Anlehnung an DIN 1319-1)
Referenzmodell
Branchentypisches (Prozess-)Modell zur Gestaltung/Darstellung der Prozesse im Unternehmen, das ein bestimmtes Maß an Allgemeingültigkeit besitzt.
Referenzverfahren
Festgelegtes Verfahren, mit dem eine Folge von Merkmalswerten eines kontinuierlichen Merkmals ermittelt wird, die durch Vereinbarung Geltung besitzt.
(DGQ-Band 11-04:2012)
Regelkarte
Regression
Statistisches Modell zur quantitativen Beschreibung eines Zusammenhangs von Eingangs- und Ausgangsvariable. Dies erfolgt durch die Erstellung einer Regressionsfunktion, grafisch einer Regressionsgerade. Man unterscheidet zwischen einfacher, multipler, linearer und nichtlinearer Regression.
RegTP
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Sie wurde am 01.01.1998 gegründet und am 13.07.2005 in Bundesnetzagentur umbenannt. Siehe BNetzA.
Reifegrad
Bestimmtes Stadium der Reifung bzw. organisationale Reife eines Unternehmens in der Umsetzung eines Managementsystems oder eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.
Reizwort-Analyse
Kreativitätstechnik, bei der aus zufällig ausgewählten Reizwörtern (oder Bildern) Ideen abgeleitet werden. Das Zufallselement dient dazu, völlig neue Assoziationen und Ideen zu produzieren. Vorgehensweise: Zunächst wird ein Reizwort aus einer zufälligen Quelle ausgewählt, das mit dem Ausgangsproblem nichts zu tun hat (beispielsweise ein Zufallswort aus dem Lexikon). Es dient als Anregung zur Lösung. Im nächsten Schritt notieren sich alle Teilnehmer, was ihnen dazu einfällt (Brainstorming). Danach werden die notierten Einfälle analysiert und auf das Ausgangsproblem übertragen.
Reklamation
Unzufriedenheit, die zum Ausdruck gebracht wird gegenüber einer Organisation. Die Unzufriedenheit kann sich auf ein Produkt, eine Dienstleistung bzw. den Reklamationsbearbeitungsprozess beziehen, wenn eine Reaktion oder Klärung seitens der Organisation erwartet wird. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)
Relationendiagramm
Das Relationendiagramm ist ein Managementwerkzeug (M7) und wird angewendet, um Wechselwirkungen zu veranschaulichen. Die Beziehungen zwischen den Ursachen eines zentralen Problems werden mittels Pfeilen gekennzeichnet. Außerdem werden die Ursachen nach ihrer Bedeutung klassifiziert. Das Ergebnis ist eine Darstellung der Hauptursachen eines Problems sowie der Beziehungen zueinander (Relationen). Mögliche Lösungen lassen sich nun leicht ableiten.
Reparatur
Maßnahme an einem nichtkonformen Produkt (oder Dienstleistung), damit es für den beabsichtigten Gebrauch annehmbar wird. Zur Reparatur zählen auch Abhilfemaßnahmen, um ein ursprünglich fehlerfreies Produkt in einen gebrauchsfähigen Zustand zu bringen (z.B. als Teil der Instandhaltung). Eine Reparatur kann Teile des nichtkonformen Produkts (oder Dienstleistung) beeinflussen oder verändern. Eine Reparatur kann dazu führen, dass das Produkt (oder die Dienstleistung) nicht mit den Anforderungen übereinstimmt und deshalb eine Sonderfreigabe notwendig wird. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)
Responsible Care
Verantwortliches Handeln. Diese weltweite Initiative steht für den Willen der chemischen Industrie, nach einer ständigen Verbesserung der Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (Environment, Safety and Health) zu streben (unabhängig von gesetzlichen Vorgaben) und die Fortschritte auch regelmäßig öffentlich aufzuzeigen.
Review
Siehe Management-Review.
Review-Technik
Verfahren zur Überprüfung der Entwicklungsqualität. Mithilfe eines Fragenkataloges wird das Projekt oder das Produkt technisch und organisatorisch analysiert und kritisch beurteilt. Die Methode der Review-Technik entstand Mitte der 60er-Jahre im militärischen Bereich.
Richtiger Wert
Messwert oder Zahlenwert für Vergleichszwecke. Die Abweichung vom wahren Wert wird für den Vergleichszweck als vernachlässigbar angesehen. (In Anlehnung an DIN 1319-1)
Richtwert
Messwert oder Zahlenwert, der eingehalten oder erreicht werden soll, ohne dass konkrete Grenzwerte vorgegeben sind. (In Anlehnung an DIN 55350-12)
Risiko
Folge (Auswirkung) von Ungewissheit. Ungewissheit ist dadurch gekennzeichnet, dass Informationen zu einem Ereignis oder Wissen über ein Ereignis, seine Folgen oder Wahrscheinlichkeit fehlen. Eine Abweichung vom Erwarteten (positiv oder negativ) wird als Auswirkung bezeichnet. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)
Risikoprioritätszahl
Mithilfe dieses Wertes können (im Rahmen der FMEA) potenzielle Fehler zur Risikobeurteilung quantifiziert werden. Die Risikoprioritätszahl (RPZ) errechnet sich wie folgt:
RPZ = Wahrscheinlichkeit des Auftretens (eines potenziellen Fehlers) x Bedeutung der Folgen x Wahrscheinlichkeit der Entdeckung.
Die Werte liegen in der Regel zwischen 1 und 1000.
RPZ
Rückformulieren
Technik im Audit: Aussagen werden durch den Auditor mit eigenen Worten (rück-)formuliert.
Rückverfolgbarkeit
Möglichkeit, um den Werdegang, die Verwendung oder auch den Ort eines Objekts nachzuvollziehen. Die Rückverfolgbarkeit kann sich bei einem Produkt (oder Dienstleistung) auf die Herkunft von Werkstoffen und Teilen, den Ablauf der Verarbeitung oder die Verteilung bzw. den Standort nach der Auslieferung beziehen. (In Anlehnung an DIN EN ISO 9000:2015)
Rückweisewahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeit der Rückweisung eines Prüfloses aufgrund einer Stichprobenanweisung.
Rückzuweisende Qualitätsgrenzlage
Qualitätslage, bei der das betrachtete Los eine geringe Annahmewahrscheinlichkeit hat. Die Kurzbezeichnung lautet LQ für „Limiting Quality“. (In Anlehnung an DIN ISO 3534-2:2013)